Heute sind wir wieder einmal ganz früh aufgestanden. Somit erlebt man auch mal ganz anderes Wetter, was uns sonst verloren geht, wenn wir so lange in den Federn bleiben. Wir sind mit 67°F = 20°C um halb 8 zu Harns Marsh gestartet und es war wieder, wie vor ein paar Tagen um diese Uhrzeit total nebelig. Man meint, es hätte jemand Pergamentpapier vor die Scheiben geklebt.
Und wenn man dann so fährt und die Klimaanlage schon allein wegen der Luftfeuchtigkeit angestellt hat, dann merkt man gar nicht, dass es draußen immer wärmer und wärmer wird. Das war dann beim Aussteigen eine kleine Überraschung.
Harns Marsh ist ein Landschaftsschutzgebiet im Osten von Fort Myers in Lehigh Acres. Unter den Vogelkundlern ist dies einer der best zugänglichsten Orte in Lee County um Watvögel zu beobachten. Der Parkplatz ist ein wenig schwierig zu finden, weil unsere „Michelle“ diese Straßen in Lehigh Acres nicht kennt. Wir haben daher, wie bereits im vergangenen Jahr die Wegbeschreibung von der entsprechenden Homepage genutzt, um den richtigen Weg zu finden.
Als wir gegen 08:00 Uhr dort ankommen, liegen nur noch wenige Nebelschwaden über dem Wasser. Das Gebiet bietet vielen Kranichen, verschiedenen Raubvögeln und unterschiedlichen Teichhühnern, Enten und natürlich den Egrets einen weitläufigen Lebensraum.
Wir fangen das neue Jahr mal mit einem Bilderrätsel an.
Was ist das hier?
Fast richtig.
Es ist ein Teichhuhn würden wir sagen,
oder ein American Coot beim Tauchen.
Und was ist das hier?
Das ist ein Teichhuhn beim rückwärts Auftauchen.
Und das?
Ein fast aufgetauchtes Teichhuhn.
Und zu guter Letzt?
Das ist die Beute nach dem rückwärts wieder Auftauchen.
Wir haben sogar einen Hooded Merganser (Kappensäger) gesehen,
Dank unserem Vogelbuch konnten wir das identifizieren.
Nach einer Weile haben sich auch Angler eingefunden. Geduldig warten sie, dass jemand anbeißt – und siehe da – hier gibt es sogar Tilapia.
So gegen 10:00 Uhr füllt sich die Gegend und wir packen unsere sieben Sachen. Jetzt fahren wir, dem Tipp von lieben Bekannten folgend, zum Miromar Design Center. Einfach, um uns mal Möbel anzuschauen, die wir jedoch dort nie kaufen würden.
Warum wir das machen? Anschauen und Ideen holen.... 55 Geschäfte bzw. Designer stellen hier ihre Möbel, Stoffe, Bilder, Teppiche, Schränke, Handtücher, Armaturen für Küche und Bad, Sitzgruppen für Büro und Wohnzimmer, Einzelstücke an Sesseln und bequemen Sitzgelegenheiten sowie Lampen und Bodenbeläge für den gesamten Wohnbereich aus.
Allein schon das Entrè ist einen Blick wert. Es ist angenehm sich hier rundherum aufzuhalten.
In den einzelnen Show-Rooms werden wir freundlich angesprochen, aber dann auch in Ruhe gelassen, als wir die Beratung ablehnen, weil wir nur schauen möchten. Den Katalog drängt man uns förmlich auf und als wir sagen, wir sind aus Deutschland und können ihn gar nicht mitnehmen, weil er so schwer ist, kommt der Vorschlag ihn anzusehen und für den Nachmieter hier in unserer Unterkunft zu lassen. Das ist geschickt und gibt einem das Gefühl trotz Jeans und Turnschuhen ein potentieller Kunde zu sein.
Wow, ist das alles schick und geschmackvoll bis ins kleinste Detail. Es gefällt uns sehr, aber die Preise sind mehr als jenseits von gut und böse.
Für diese großzügig und ausladend gestylten Möbel muß eigentlich ein Haus drumherum gebaut werden, denn in ein typisch deutsches Haus oder eine Wohnung passen diese Designermöbel gar nicht rein.
So, genug geschwärmt und Ideen geholt, jetzt gehen wir wirklich noch in die Klamotten Outlet und erledigen noch „Aufträge“, bevor wir wieder „nach Hause“ fahren.
Naja, nicht gleich so ganz nach Hause, denn BMW Fort Myers liegt so ganz zufällig auf unserem Weg.
Also wir raus aus unserem Nissan und rein in die BMW Welt. Erste Erkenntnis, so klein motorisierte Wagen wie in Deutschland gibt es hier kaum. Überwiegend 6 und 8 Zylinder Motoren mit XDrive stehen hier auf Halde und warten auf Käufer. Also Pete, Dein Gran Coupe als 640i XDrive in weiß steht hier gut ausgestattet zu einem unverhandelten Preis von etwa USD 80 tsd bereit. Und der Transfer in die Heimat ist wie man hört eine Routinesache. Vielleicht können wir den kleineren hier für mich auch noch mit aufs Schiff laden.
Der Besuch war auf alle Fälle hochinteressant.
Die Temperaturen sind inzwischen auf 87°F = 31°C gestiegen und wir sehnen uns nach einer Abkühlung im Pool. Mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen erwachen die Lebensgeister wieder – ein paar Runden schwimmen und einen kühler Drink, den Krimi vor der Nase und die Sonne auf dem Körper, Mensch – was geht es uns gut!
Aber unser Programm für heute ist noch nicht abgearbeitet, wir wollen noch in die Bücherei, Library heißt das hier und bietet sehr viele Möglichkeiten. Na gut, wir können das eigentlich gar nicht vergleichen, weil wir zu Hause in Deutschland seit vielen 100 Jahren keinen Bibliotheksausweis mehr haben. Man kann hier, sicher bei uns in D auch, stöbern und erst mal in ein Buch etwas länger, als im Geschäft „reinlesen“, bevor man es dann irgendwo kauft. Ein paar Autoren haben wir uns schon vorgemerkt und sind mal gespannt, wie sich das in englischer Sprache lesen wird. Wenn man sich einen Ausweis machen läßt, kann man sogar e-books ausleihen. Nur ob das für uns Ausländer auch geht, das wissen wir nicht. Also fahren wir einfach mal hin – aber - zu spät – heute ist schon um 17:00 Uhr geschlossen. Da müssen wir mal sehn, wie wir diesen Programmpunkt noch unterbringen.
Nach unserem heutigen gegrillten Abendessen ist wieder unsere Lieblings-PC-Arbeit angesagt: Bilder sortieren und Text schreiben.