2013 Florida

In Erinnerungen schwelgen und Neues entdecken

Tag 28 - Montag 09.12.13 - Hollywood Studios

Heute wollen wir in die Hollywood Studios, die kennen wir noch nicht – damals hieß dieser Park noch „Disney MGM Studios“ und war anders gestaltet.

 

Wir sind gewollt früh dran und werden vom Parkplatz mit dem Bähnchen zum Eingang gebracht. Auch hier ist zunächst die Taschenkontrolle und Fingerabdruck Zeremonie zu erledigen, aber Dank der vorbildhaften Organisation ist das alles in Windeseile erledigt.


Auf das Treffen mit unseren Freunden, diesmal bei Arielle, freuen wir uns auch heute wieder. Einer von uns kümmert sich gleich um den Fast Pass für „Toi Story Midway Mania“ weil man dann ein Zeitfenster für den Eintritt bekommt und deshalb nicht mehr so lange Wartezeiten hat. Wie sich später herausstellen sollte, umgehen wir eine Wartezeit von 80 Minuten!!!


Aber zunächst reisen wir mal zu der kleinen Meerjungfrau und erleben in einer live-Show auf einer Bühne in 15 Minuten die Highlights dieser Geschichte. Bezaubernd schön!

Bei dem „Great Movie Ride“ kommt man auch wieder ins schwärmen. Schon im Eingangsbereich, damit die Wartezeit verkürzt wird, tönen bekannte Filmmelodien aus den Lautsprechern und kurze Ausschnitte aus den bekanntesten Filmen werden gezeigt. Anschließend kann man die Original Filmkleider aus z.B. vom Winde verweht und anderen Filmen anschauen. Danach fahren wir 20 Minuten mit einem People-Mover durch die bekanntesten Hollywood Filme und sind erstaunt, wieviel wir davon doch kennen. Angefangen bei ein Amerikaner in Paris, Mary Poppins, Public Enemy, little Cäsar und dann wird unser „Zug“ überfallen und eine Gängsterin übernimmt nach einer wilden Schießerei das Steuerpult, nach Kulissenausschnitten mit Clint Eastwood und John Wayne machen wir einen kurzer Besuch bei „Alien“ und Sigourney Weaver. Weiter geht’s mit Harrison Ford und Indiana Jones und hier kommt es zu einem kurzen Intermezzo mit unserer Gängsterbraut und dem Wächter des Juwels, und schwupp und Rauch und.... unsere urspüngliche Zugbegleiterin ist wieder da. Weiter geht’s durch den Djungel mit Tarzan, Cheetah und Jane, Casablanca mit Ingrid Bergmann und Humphrey Bogart, Mickey Mouse und der Wizard of Oz darf auch nicht fehlen.

Bevor wir einen leckeren Snack zu uns nehmen, schauen wir noch die Stuntshow von Indiana Jones an. Kinners, das ist nix zum nachmachen. Wirklich toll was der Stuntmen da leistet. Indi läßt sich spektakulär an einem Seil von der Decke herunter, entzündet eine Fackel sucht den Boden ab und dann schießen die pfeilspitzen Stangen aus dem Boden, er rettet sich auf die mittlere Rampe, stürzt mit Getöse nach unten und entkommt dem Feuer und Rauch sowie den Steinfiguren die ihn mit einem Beil zerhacken wollen, knapp. Dann folgt eine Rampe höher das Ding mit der Riesenkugel....die wirklich schwer aussieht, aber Indi rettet sich natürlich. Der Regisseur und Helfer treten auf manches wird erklärt und im Hintergrund rollen zwei zierliche Jungs die Kugel wieder in ihr Versteck. Die Volontairs teten auf und sind in bunte Tücher gehüllt, sie müssen jetzt auf Anweisung handeln und einer soll bei Schuß sterben, so wie es ihm gesagt wird, lustig und interessant gemacht! Währendessen wird das Bühnenbild komplett umgebaut, kaum merklich, denn man ist ja abgelenkt. Da sind Läden wie auf einem fremdländischen Markt und dann gibt’s orientalische Musik und Action. Indi entkommt peitschend und kämpfend auf ein Gerüst an einem roten Sandsteinbau und flieht mit seiner Partnerin über Leitern und Seile, von der Aussichtsplattform des Baues springend in einen der Läden. Die Volontairs spielen als Menschenmenge eifrig mit. Man sieht die Filmcrew und sich überschlagende brennende Jeeps, der Rauch und das Feuer werden gelöscht und wieder ist eine Szene im Kasten. Der Regiseur erklärt noch einiges, die Volontairs werden eingebunden und das Bühnenbild ändert sich wieder. Einer der Volontairs gehört zum Team und legt einen tollen Stunt hin. Wird geschlagen und landet ohnmächtig auf dem Boden und und und...... im Hintergrund sieht man inzwischen hügelige Wüstenlandschaft mit aus dem Boden ragenden Unterständen aus Steinen sowie Militärtankwagen, Ölfässer, mit Netzen zugehängte Panzer, die Action beginnt und es rollt ein Motorad mit Beiwagen und ein Flugzeug heran. Militäry Statisten laufen auf dem Rollfeld herum, der Pilot steigt aus der Motorradfahrer holt ihn ab und sie fahren beide mit dem Motorrad weiter. Indi wird geschnappt als er mit seiner Partnerin das Flugzeug besteigen will. Wilde Schlägerei, sie startet das Flugzeug und rollt ziellos umher, die Schlägerei geht weiter auf und unter dem Flugzeug, aus dem Tankwagen läuft Benzin aus....und fängt Feuer, und Indi rettet seine Partnerin kurz bevor das Flugzeug explodiert. Wieder ist eine Szene im Kasten und die Vorstellung zu Ende. Toll!!

Jetzt haben wir aber erst einmal Hunger und essen eine Kleinigkeit. Lange halten wir uns nicht auf, denn die Auto Stunts (Lights, Motors, Action) eine extreme Stunt Show wartet auf uns. In knapp 40 Minuten erleben wir einzigartige Auto Stunts mit 3 schwarzen und 2 roten Autos, die von außen bis auf klitzekleine Abweichungen gleich aussehen. Das eine der roten Autos ist umgebaut, so dass man hinten sitzt und hinten rausguckt und von aussen sieht man das Auto rückwärts fahren und wir hatten uns schon gewundert wie das überhaupt geht, dass man so knapp und gut rückwärtsfahren kann. Dann tritt noch Lightning McQueen auf und alles jubelt. Ein heißes Verfolgungsrennen mit den anderen Autos, mit Rampe auf LKW und von LKW über einen Verkaufsstand von Obst. Die LKWs verlassen die Bühne und der Verkaufsstand wird weggerollt. Ein rotes Auto wartet auf seinen Einsatz. Ein Junge aus dem Publikum bekommt eine Fernsteuerung und darf das rote Auto lenken (meint er). Als das Auto sich dann nach einmal kurz vorwärts und rückwärts, dreht und drifftet, sieht man auf der dem Publikum eigentlich abgewandten Seite einen Stuntman, der das Auto lenkt. Aha, so wird das also gemacht. Dann findet ein wildes Motorradrennen gegen Autos statt. Die Motorräder fliegen nur so über die Rampen und haarscharf aneinander vorbei, die Autos fahren teilweise nur auf 2 Rädern also quer-hochkant. Dann explodiert alles mögliche und die Flammen lodern, ein Motorradfahrer brenn und wird genau nach soundsoviel Sekunden gelöscht. Sofort wird nachgeschaut, wie es ihm geht und dann der Aufbau des Anzugs erklärt. Anschließend fährt eins von den schwarzen Autos vor und der Innenausbau wird über eine große Leinwand erklärt, das ist das Vorgeplänkel für den Final Stunt heute. Wir sind gespannt. Zunächst sehen wir auf der Leinwand die bereits aufgenommenen Szenen mit viel Getöse, Flammen und Rauch. Dann erscheinen 3 rote und 4 schwarze Autos die sich verfolgen, einander ausweichen, und eins der schwarzen Autos aus einem großen Fenster der aufgebauten Häuserkulisse herauskatapultiert und sanft auf einer Rampe ausgleitet. Es ist der absolute Wahnsinn.

Noch gebannt, was dort gerade passiert ist, verabschiedet man uns mit den Worten „drive safely“. Dann verschwinden alle Autos und das Filmteam.

Jetzt gehen wir zu Toy Story Midway Mania, das ist toll – da wird man in kleinen Wägelchen mit Schaltpult und Schießapparatur zum ziehen umhergefahren und muß die Ziele in Form von Torten oder Schildern, die die Toy Story Figuren einem aus dem Film an der Wand entgegenhalten, treffen. Gar nicht so leicht, aber lustig – manchmal schießen sie auch zurück und man spürt einen starken Luftzug am Gesicht vorbei.... herrlich aber viel zu kurz. Eigentlich müsste man das zweimal fahren.....

Unser Programm geht weiter mit der Studio-Backlot-Tour, schon im Eingangsbereicht sieht man Requisiten und Leinwandgroße Fotos, dann werden wir an einen großen Wasserbecken Zeuge wie man einen Volontair ganz schön naß macht. Gott sei Dank hat man ihm vorher einen Regenanzug verpaßt. Er sitzt in einer kleinen Hütte (von vorne für uns einsehbar) und sieht selbst nicht welche Wassermassen man nun über ihm auskippt, es sind 1000 Galonen!! dann findet noch ein bißchen Action rund um ein Boot statt, alles mit viel viel Wasser. Wir gehen weiter an allen möglichen Kulissen vorbei z.B. Hannah Montana und dann kommen wir in ein überdimensionales Lagerhaus, sieht aus wie bei Warehouse 13.... hier sind 1000e von Requisiten bis zur Decke in vielen Regalen gelagert: Tische, Stühle, Kissen, Plastik Kakteen, Nähmaschinen, Dampflocks, Koffer, PCs, Fahrräder, Lampenschirme, Kisten und Kasten und Zeugs. Wir steigen in ein Bähnchen und werden wieder mal ganz bequem gefahren und wir fahren an der Rückseite von der Autostuntshow vorbei, sehen die Flugzeuge die bei Pearl Harbour benutzt wurden, die Location wo jährlich 25000 Kostüme geschneidert werden, 165 verschiedene Kostüme z. B. für Mikey Mouse alleine. Dann fahren wir an dem Fuhrpark vorbei, manche Autos oder Bulldozer sind nicht mehr fahrbereit, werden aber trotzdem als Kulisse benutzt. Wir sehen die Häuserkulissen von hinten und einen Canyon aus roten Steinen in dem nach imaginärem Öl gebohrt wird, LKW, Pumpe, Schläuche, schweres Gerät, alles vorhanden. Der Regen- und Windeffekt wird uns vorgeführt, danach lodern wieder mal Flammen in den Himmel und die Hitze des Feuers erreicht unsere Sitzplätze. Lautes Gehupe löst wohl einen Wasserfall zwischen den Felsen aus und als die Wasserwelle fast an unserer Train angekommen ist, kommt auch noch eine Riesenmenge Wasser von oben an den offenen Fenstern vorbei. Kamera retten und Brille putzen war angesagt. Das Wasser wird bis zum nächsten Gebrauch in entsprechende Behälter zurückgepumpt und steht dann wieder zur Verfügung. Dementsprechend gespikt mit Riesenrohren und Behältern sieht dann die Rückseite des roten Canyons aus, wie wir auf der Weiterfahrt sehen können. Es ist einfach Wahnsinn, wir sind begeistert von all der Technik. Wir fahren noch an den Nachbildungungen von Straßen in New York, Chicago und San Francisco vorbei und bekommen noch ganz viel mehr erklärt.

Am Sunset Boulevard schauen wir uns das Musical „Beauty and the Biest“ in einer 30 minütigen Kurzfassung an und lassen uns von den Melodien und Kostümen, der hübschen Belle und dem zum Prinzen wiedergeborenen Biest verzaubern.

Jetzt ist erst mal ein leckeres Eis fällig, bevor wir uns „Fantasmic“ zuwenden. Es ist eine ebenfalls 30 minütige Musicalshow mit fantastischen Lichteffekten. Über die dunkle Bühne schweben farblich angestrahlte Rauchwolken. Scheinwerfer spotten in alle Richtungen , Mickey erscheint und dirigiert Fontainen und Wasserspiele in vielen unterschiedlichen Farben nach dem Rhythmus der Musik. Viele Disney Charaktere werden auf den dunklen Felsen projeziert oder fahren singend auf Booten vor der Bühne entlang. Es ist eine musikalische Show, mit vielen unterschiedlichen Licht- und Wassereffekten sowie einem abschließenden Indoor-Feuerwerk, die uns ausnehmend gut gefallen hat.

Eigentlich ist es jetzt schon dunkel und der Park schließt, aber da zur Weihnachtszeit in den oben genannten nachgebauten Straßenzügen „The Osborne Family Spectacle of Dancing Lights“ stattfindet, bleiben wir noch 2 Stunden länger und können uns von dem Anblick, der mit tausenden und abertausenden Lichtern überzogenen Häuserfassaden nicht trennen. Die Lichter verändern sich im Rhythmus der Musik, egal ob Weihnachtslieder, Rock oder auch Klassik.

Vollkommen müde aber glücklich fahren wir nach Hause und lassen alles noch ein wenig nachklingen. Wer hier nicht staunen und wieder Kind sein kann, dem kann wahrscheinlich nicht geholfen werden. Aber es ist wie mit vielen Dingen, man mag es oder man mag es nicht und wir – wir mögen es sehr! Ich liebe diesen Edelkitsch!