2012 im Südwesten der USA

05:41 Uhr – die Stimme von Ro reißt mich aus tiefem Schlaf....

Wir müssen aufstehen, wir haben verschlafen in 10 Minuten fährt das Shuttle zum Flughafen.... ich höre es wie durch einen Nebel und torkele aus dem Bett ins Bad....

Ich weiß gar nicht was ich zuerst einpacken soll, also putze ich erst mal die Zähne....

Was ein Quatsch, Beeilung ist angesagt. Gott sei Dank haben wir gestern abend noch alles abflugbereit hingelegt, dass außer den Toilettensachen nichts mehr eingepackt werden muss.

Mit wehenden Fleecejacken erreichen wir das Shuttle und fahren zum Flughafen, erst hier beruhigt sich mein Herzschlag, wir sehen aus als hätten wir die Nacht durchgemacht.... hätten wir nur, dann hätten wir nicht verschlafen. Gibt’s denn sowas? Im ganzen Urlaub ging der Wecker pünktlich an und weckte uns sanft mit leisem Kling Klang und heute streickt er?? Ob das nicht ein Zeichen sein sollte!

Am Flughafen angekommen, haben wir die Koffer abgegeben und erfahren, dass das Gepäck durchgechecked wird, wir müssen also nicht in Detroit die Koffer wieder in Empfang nehmen und neu einchecken, das mußten wir wegen der Einreise nur auf dem Hinflug machen. Also haben wir jetzt noch ein wenig Zeit zum boarding und genehmigen uns erst einmal einen Kaffee, als weiteren Schubs in den Tag.

Den Sicherheitscheck bringen wir problemlos hinter uns und sitzen bald im Flieger. Außer 12g Prezels für jeden von uns, sowie einem Wasser oder Kaffee gibt’s nix. Einfach nix. Uns bleibt nichts anderes übrig als dem recht lauten Brummen der Motoren und dem Rauschen der auf Eis gestellten Klimaanlage zu lauschen. Unser Fensterplatz versöhnt uns jedoch mit allem und ließe auch gar keine Zeit für eine Mahlzeit zu. Dieser einmalige Ausblick auf unsere Erde ist unwiderbringlich. Es ist kein bzw. kaum ein Wölkchen am Himmel und man hat freien Blick nach unten. Irgendwann kann u. a. den Glen Canyon Dam, den Lone Rock im Lake Powell, Page, den Shiprock und seine Kinder, das Monument Valley, ja eigentlich das ganze Gebiet, in dem wir vor kurzem noch herumgefahren sind, sehen. Ein merkwürdiges aber angenehmes Gefühl beschleicht einen und man genießt den Ausblick von einer ganz anderen Ebene auf diese unbeschreibliche Landschaft.

Der Flug dauert 3 Stunden und noch ein wenig und bei Ankunft in Detroit stellen wir das erste Mal die Uhr um. Hier ist es 3 Stunden später. Eigentlich wäre es jetzt 13:10 Uhr, aber es ist schon 16:10 Uhr und wir wissen, dass unser Boarding für den Anschlußflug um 17:00 Uhr beginnt. Wir kaufen uns auf dem Weg dorthin schnell noch ein kleines Päckchen Kekse, weil wir jetzt doch ein wenig Hunger verspüren und verkürzen uns damit die Zeit bis zum Einsteigen.

Mit Ziel Frankfurt begeben wir uns auf einen 8 Stundenflug, der uns ruhig und stetig unserem zu Hause näher bringt. Wir dösen, schlafen, lesen, schauen Film und hören Musik, laben uns an einem Abendessen in Form von Chickensalad kalt und der Veggie-Variante von Nudeln mit Soße. Anschließend wird das Licht abgedunkelt und wieder drönen die Motoren und die Klimaanlage rauscht, der Nachbar gegenüber vom Gang schnarcht und die Mädels vor uns hören nicht auf zu knickern und zu lachen. 8 Stunden können lang sein, es zieht sich doch......

Relativ pünktlich nach einem kleinen Frühstück landen wir in Frankfurt, schnappen uns unsere, wirklich mit uns hier angekommenen, Koffer vom Band, rufen unseren Taxifahrer an und gehen durch die Paßkontrolle. Obwohl wir ja „Ortsansässige“ sind, findet die Paßkontrolle sehr ausführlich statt.

Und dann kommen wir, schleppend, schiebend, ziehend, schwitzend und übermüdet durch die elektrischen Schiebetüren, geblendet von dem helleren Licht überblicken wir nicht gleich die Menge an Menschen, die dort steht.... aber dann glauben wir unserer Wahrnehmung kaum trauen zu können und denken wir irren uns... zuerst sehen wir nur das Schild:„welcome back JuRo“ und erst dann die lieben Begrüßer. Na das war ja vielleicht eine tolle Überraschung, so wird sogar das Nachhausekommen ein Event! Vielen lieben Dank Euch beiden, fühlt Euch nochmal herzlich gedrückt!