Heute haben wir unser Frühstück selbstgemacht, weil hier leider nur Kaffee dabei ist, aber das ist kein Problem. Anschließend haben wir nochmal den Plan für heute besprochen und starten gegen 11:00 Uhr zum Moki Dugway. Auf der US 191, US 163, UT 261 und SR 316 fahren wir erst einmal bei den Goosenecks vorbei um mal zu schauen, ob sich was verändert hat und müssen erneut feststellen, wir hatten die atemberaubenden Windungen und Schleifen des San Juan Rivers ganz anders in Erinnerung. Wie doch die Erinnerung verblaßt, also entweder muss man sich seine Aufnahmen öfter mal anschauen, oder besser noch öfter hier herfahren....
Zurück auf der 261 geht’s hinauf auf einer superguten gegravelten breiten Straße. Wir nehmen Serpentine nach Serpentine und sind von dem Ausblick auf das unter uns liegende Tal aus dem wir kommen, und Anblick nach oben total gefangen genommen. Gerne nehmen wir jede der Haltebucht wahr und stehen staunend am Rim um die Farben und Relationen zwischen Mensch und Auto und Berg und Tal, sowie die wundervollen pastelligen Farben gelblich vanille bis zum kräftigen apricot in uns aufzunehmen, nicht zu vergessen das dunkle Grün der Bäume und Sträucher. Wenn ich hier wohnen würde, ich glaube ich würde jeden Tag einen Grund finden, hierher zu fahren.
Oben angekommen auf ca. 2100m, fahren wir auf einer flachen Ebene, weit sichtbar nach beiden Seiten auf dem Cedar Mesa. Eine neu geteerte Straße, neben uns Wald und Bäume undsowie durchschimmernes mehr gelbes als rotes Felsland bringt uns den Bridges näher. In der Ferne am Ende der Straße, so sieht es zumindes aus, stehen ein paar große bewaldete Berge, und meine Karte meint es könnten die „Bear Ears“ sein.
Gegen 14:30 Uhr kommen wir zum Eingang vom Natural Bridges Park, zeigen unseren Ausweis und dürfen auf dem Rundweg die Bridges per Auto, und am jeweiligen Overview, wer kann auch zu Fuß anschauen. Wir fahren zunächst zum Bridge View, dann zur Sipawu Bridge und wir müssen gestehen, unsere Augen sind total überfordert, es dauert Minuten wirklich Minuten und wir sehen gar nicht wo diese Brücke sein soll, der steinige Bogen ist zwar riesengroß aber dadurch, dass man durchschauen kann und sich dort ebenfalls gleichfarbige Steine, Felsen, Absätze bewachsen mit Bäumen und Büschen befinden, nimmt das Auge es erst einmal als Fläche war. Komisch, bis wir uns dann darauf eingestellt hatte wie man gucken muss, damit man das sieht.
Der Pfad, den man hier laufen könnte ist der steilste im Park. Es heißt in dem Flyer, eine Treppe und drei hölzerne Leitern helfen beim Abstieg und man soll die Baumstämme am Treppenabsatz beachten, weil Besucher aus früheren Zeiten am Baum herunter klettern mussten um die Schlucht zu erreichen. Euch ist wahrscheinlich klar, dass wir das nicht gemacht haben.
Der Rundweg geht weiter zum Horsecollar Ruin Overlook und zur Kachina Bridge, die wir hier von oben gar nicht entdecken können. Wir fahren weiter zum Owachomo Brückenpfad mit einem sehr schön angelegten kleinen Weg zum Overlook, auch hier brauchen wir wieder einige Zeit diesen wirklich großen Brückenbogen zu erkennen. Ro ist gut drauf und läuft einen Teil den Weg hinab. Immer in Sichweite...
An den Bäumen sehe ich von oben immer mal ein paar andere Besucher am Stamm lehnen und sich ausruhen von der Anstrengung diesen Weg zu laufen, außerdem ist die Luft hier oben wirkich knapp. Alles in allem stellen wir fest, das dies wohl eher was für Wanderer ist, denn um die Brücken richtig sehen zu können muss man nach unten laufen und klettern. Aber wir essen lieber an einer Picknick Area unsere Sandwiches und machen uns dann weiter auf den Weg nach Blanding.
Wir fahren auf der 95 Richtung 191 und sehen uns noch die Indian Ruins an, das ist wirklich faszinierend. Ausgrabungen, die leider nicht vollständig zu Ende geführt sind, zeigen runde, gemauerte Behausungen (1000 vChr) mit Schlafschächten und Kochmulden. Davon hatten wir bisher noch nie was gehört. Es ist eine eigenartige ruhige, beruhigende, anheimelnde Atmosphäre und wir fahren weiter und nehmen doch rechts und links nochmal einen kleinen „Einkehrschwung“ in rötlich, sandige Dirtroads – einfach um mal dort zu halten und dem flüstern der Blätter im Wind zu lauschen. Herrlich, einfach herrlich.
Aber wir wollen ja noch weiter nach Blanding, weil unser Tank fast leer ist und wir sonst nicht „nach Hause“ kommen, wir fahren auf der 95 auf eine riesengroße rote Wand zu, rot mit wundervollen Layern und die nach rechts und links soweit der Blick reicht überhaupt kein Ende nimmt. Die Straße führt uns durch den Spalt, den wir von weitem schon sehen konnten. Der Spalt wurde wahrscheinlich zu Lasten der Natur in den Berg reingesprengt, ist sehr breit und auch asphaltiert. In dem Spalt sieht man nochmal richtig auf den Querschnitt des Berges und nochmal von Nahem auf die einzelnen Gesteinsschichten.
In Blanding tanken wir und kaufen ein paar Hähnchenteile für heute abend ein. Auf der 191S erreichen wir bei untergehender Sonne unser Desert Rose Inn und setzen uns gemütlich mit einem Kaffee auf die Holzstühle vor unserer Tür, um das schwindende Licht zu genießen.
Route | : | 163 - 316 - 261 - 275 - | |
km | : | 224 km | |
Unterkunft | : | Desert Rose Inn, Bluff | |
Aktivitäten | : | Goosenecks - Mokidugway - Natural Bridges |