2012 im Südwesten der USA

die 50 Tage Tour durch den Westen und in den Yellowstone Nationalpark

Tag 26 - Montag 01.10.2012 - Torrey (Utah) - nach Page (Arizona)

 

Was für ein Tag..... ich weiß gar nicht mehr wie ich das überhaupt noch beschreiben soll, aber von vorne....

 

Viertel vor 10 und wir sind unterwegs zum Tanken und fahren dann auf die 12 West. Schon bald kommen wir in den Dixie National Forrest und vor uns liegt ein mit Nadelbäumen bewaldetes hochhügeliges Bergmassiv, durchsetzt mit gelben Bäumen. Eigentlich tut es uns leid, diese unglaublich gewaltige rote Felsenwelt zu verlassen, aber mit jedem Kilometer, den wir mehr in die vor uns liegenden Berge fahren, kommt wieder Begeisterung für das hier und jetzt auf. Nach jeder neuen Kurve entfährt uns ein Ahhh und Ohhh – und unsere Blicke suchen nach einer Haltemöglichkeit.

Bereits um 20 nach 10 befinden wir uns in einem Märchenwald, wie aus Fairytales Country, die Straße schlängelt sich weiter nach oben und unsere Begeisterung mit. Das ist ja wie eine Droge, Kinners wenn uns das einer vorher gesagt hätte, wir hätten es nicht geglaubt, das es sowas gibt. Es sieht richtig kitschig aus, edelkitschig natürlich.... aber wir können nicht an uns halten und fotografieren schon wieder.

An einem Overlook angekommen, verschlägt es uns wirklich die Sprache, und das Schild bedeutet nicht von ungefähr diesen Punkt als „Berg in Flammen“. Wir können jedoch kaum genießen, da kommen – nein keine Asiaten – sondern zwischen 20 und 30 Wohnwagen, nur die besten Teile.... die parken den ganzen Parkplatz voll und steigen aus, wollen natürlich auch alle diesen Ausblick genießen. Ich frage ganz einfach mal jemanden, ob das ein Club oder sowas ist, aber der Angesprochene meint nur, er gehöre nicht dazu und wundert sich auch schon. Ein anderer hört das und antwortet, sie wären alle aus Norwegen und würden 60 Tage lang diese Wohnwagentour zusammen machen, sie sind in San Francisco gestartet.....

Wir nehmen reißaus und suchen uns andere Stellen, von denen aus wir die Espen in allen Gelb-, Orange- und Rottönen mit ihren zitternden Blättchen, die sich im Wind bewegen fotografieren und filmen. Soweit zu unserer Vorstellung: heute Fahrtag und nur Sightseeing in der Cottonwoodroad. Weit gefehlt, das hätten wir gar nicht erwartet. Je näher wir der Paßhöhe kommen ( 9.600 ft), umso höhere Bäume stehen dort, mit ihren weißen bis aschgrauen Stämmen, die von unten ganz kahl sind und oben nur noch einen „kleinen“ Wedel als Krone im Wind tragen. Wobei diese Krone hier reicht, um bei uns noch dicke als Baum zu gelten.

Gegen halb 12 erreichen wir, von dem Berg wieder runterfahrend, den Burrtrail, den wir vor 14 Tagen von der anderen Seite bis fast hierher gefahren sind und kommen den Bergen die wie kleine Ableger vom Checkerboard Mesa sein könnten und Escalante wieder näher. Irgendwann trifft der Pfeil vom Tracker auf bekannte bereits gefahrene Strecke. Kurz darauf erreichen wir eine saftig grüne Nadelbaumebene vor der nächsten Bergkette.

Halb eins wir legen einen kurzen Stop in Escalante beim Visitor Center ein, und fragen ordnungsgemäß nochmal nach, ob die Cottonwoodroad befahrbar und offen ist. Eine free map über die Gegend gab's auch noch dazu und los geht’s zum Abzweig in nach Canonville, am Kodak Crome Basin vorbei auf die Cottonwoodroad.

Um 14.00 Uhr sind wir am Grosvenor Arch und legen unsere mittägliche Picknickpause ein, stöbern ein wenig um den Arch herum, fotografieren ihn selbstverständlich von allen Seiten und wechseln das Steuer. Yep, darauf habe ich mich richtig gefreut, ich fahre auf der Cottonwoodroad, das ist ein tolles Gefühl so auf dieser festlehmigen, teilweise sandigen und auch graveligen Straße.

15:00 Uhr wir erreichen die North Narrows der Cottonwoodroad und begeistern uns für ein abgerundetes Felsmassiv in ganz kontrastreichen unterschiedlichen Farben und Formen. Über dunkelbraun, ockergelb, weinrot, zementgrau, hellgrau, lehmbraun, vanille und dunkelgrau sind alle Farbnuancen vertreten und wir erlauben uns wieder einmal eine Fotopause.

Erst gegen 16.00 Uhr sind wir an dem Parkplatz von dem man aus den Yellow Rock erwandern kann, unsere Unterlagen sagen man braucht eine Dreiviertelstunde hin und auch zurück.... durch Wasserstellen durch und die Wanderschuhe sind im Koffer und unsere Wasserflaschen leer, weil wir erst in Page wieder einkaufen wollen. Außer einer Dose Nestea und einer Cola haben wir nix Flüssiges mehr dabei und vertagen die kleine Wanderung, für die ich mit Sicherheit länger als die vorgegebene Zeit brauche. Macht nix, wir haben ja fünf Übernachtungen in Page und machen das an einem anderen Tag. Danke an HOH, der uns das nochmal ans Herz gelegt hat.

Knapp 16:45 Uhr wir sind an der Paria Station auf der 89 Richtung Kanab, aber die hat leider schon zu, weil sie gemäß Utah-Zeit nur bis 15:00 Uhr geöffnet haben. Also sind hier heute auch keine Infos für die Gegend mehr zu erhalten.

Wir beschließen noch einen Abstecher zu den Hoodos vom Stud Horse Point zu machen, weil wir hier noch eine Rechnung offen haben, da wir vor 4 Jahren den Weg dorthin abbrechen mussten wegen zu geringem high clearance am Fahrzeug. Jetzt geben wir die Koordinaten, die wir aus einem Bericht von Westernlady haben, in das Navi ein. Der Weg dorthin ist wirklich abenteuerlich, über Stock und Stein, an Elektroleitungen entlang und über Rindergitter die keine Bodenhaftung mehr haben, durch Sand auf Asphalt und Gravel, mal hoch mal runter und um die Kurven, der Weg ist nicht besser als vor 4 Jahren, wobei wir da nicht so weit wie heute gekommen sind. Wenn man mich hier ausgesetzt hätte, ich hätte die 89 nicht mehr gefunden....

Wir spüren das Anfängeradrenalin aber Ro fährt, als ob er das jeden Tag macht und ich muss nur an einer Stelle von außen navigieren“. Durchgeschüttelt und verschwitzt kommen wir am Rand der Kante an und werden mit dem Anblick von einer ganz großen Hoodo Familie verwöhnt. Die sich senkende Sonne schmeichelt zarte Farben auf die Steingestalten mit ihren unterschiedlichen braunen Köpfen und wir fangen die Atmosphäre für unsere Erinnerungsschatzkiste ein.

18:30 Uhr, wir kommen im vorgebuchten Days Inn an, stellen unsere Uhr auf 17:30 Uhr und freuen uns über ein sehr schönes und vor allen Dingen helles Zimmer, mit Kühlschrank und Schreibtisch. Hier kann man sich wirklich 5 Tage lang wohlfühlen und der Kaffee schmeckt zu allem Überfluß auch ganz fantastisch. Abendessen gibt’s heute beim Chinesen.....

"Picture of the Day"

By Ju
By Ju
Route : von Torrey (Utah) nach Page (Arizona)  
km : 328 km  
Unterkunft : Days Inn / Page  
Aktivitäten     : Dixie National Park - Cottonwood Road